Fachbeitrag
CO2-Neutralität – ein zunehmend wichtiger Faktor in der Druckindustrie
Angesichts steigender Kundenanforderungen können Print-Experten die Bedeutung der Nachhaltigkeit und insbesondere der CO2-Neutralität in ihren Produktionsprozessen nicht länger ignorieren. Dies ist jedoch nicht nur ein marktgetriebener Trend, sondern aufgrund von Vorschriften auch eine Notwendigkeit.
Die Reduzierung von Kohlenstoff ist ein Kernelement echter Nachhaltigkeit und die entsprechenden Richtlinien werden immer strenger. In einer Welt, in der der Begriff „Greenwashing“ leider immer noch aktuell ist, wollen wir uns mit den falschen Vorstellungen und den echten Lösungen befassen und untersuchen, wie automatisierte Produktionsprozesse in Druckunternehmen bei diesem Wandel helfen können.
Welchen Einfluss hat die Reduzierung von CO2?
Die Messgröße der „CO2-Emissionen“ fungiert als Referenzwert zur Evaluierung der Umweltbelastung sämtlicher Wirtschaftszweige. Sie erfasst die Treibhausgasemissionen während der Produktion und im besten Fall über den gesamten Lebenszyklus eines Produkts hinweg. Daher ist sie ein entscheidender Faktor, wenn es um Nachhaltigkeit und die Einhaltung von Vorschriften geht.
Ein Bericht des Carbon Trust aus dem Jahr 2023 zeigt, dass 67 % der Verbraucher die CO2-Bilanz der von ihnen gekauften Produkte kennen wollen und 59 % eher bereit sind, bei Unternehmen zu kaufen, die transparent über ihre Emissionen informieren (Carbon Trust, 2023). Diese Erwartungen wirken sich auch auf den B2B-Sektor aus, da Unternehmen nach verifizierten, zuverlässigen Lieferanten suchen.
Der „2025 State of Print Production“-Bericht von GelatoConnect kommt zu dem Schluss, dass die Produktion maßgeschneiderter und bedarfsgerechter Waren anstelle von Massenproduktion nicht nur zu weniger Abfall führt, sondern auch der Verbrauchernachfrage entspricht. GelatoConnect behauptet daher, dass 2025 das Jahr ist, in dem die Druckindustrie Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt stellt.
„Der Aufstieg der Creator Economy in Kombination mit dem explosiven Wachstum des E-Commerce und der Produktion auf Abruf verändert die Zukunft des Drucks. Die Zeiten der Überproduktion gehören schnell der Vergangenheit an – ‚just-in-time‘ und ‚just-what’s-needed‘ sind die Begriffe, die wir annehmen müssen. […] Die Gewinner der Druckbranche werden Technologie – von E-Commerce-Integration bis zur Automatisierung – nutzen, um neue Umsatzmöglichkeiten und langfristiges Wachstum zu erschließen.“ – 2025 State of Print Production, GelatoConnect.
Die Kraft der Substrate
Recycling ist wichtig. Allerdings sind manche Materialien wie etwa PVC, das im Großformatdruck verwendet wird, schwer zu recyceln, insbesondere wenn sie verklebt, bedruckt oder mit Oberflächenveredelungen wie Laminierung versehen sind. Um auch hier so umweltfreundlich wie möglich zu produzieren, ist es wichtig, das Substrat bestmöglich zu nutzen. Aber Vorsicht: Der Begriff „umweltfreundlich” wird oft überstrapaziert. Wenn möglich, sollte man immer einen Blick auf die Bestandteile oder sogar den Herstellungsprozess des Substrats selbst werfen. Der gesamte Lebenszyklus eines Materials spielt eine Rolle, wenn man nachhaltige, recycelbare Produkte produzieren möchte. Auch, wenn CO2-Kompensation hilfreich ist, ist es besser, Emissionen bereits im Vorfeld zu reduzieren – etwa durch wiederverwendbare und leicht entsorgbare Materialien, umweltfreundlichere Tinten sowie energieärmere Produktion. Und das führt uns zum nächsten Punkt…
Die Kraft von intelligentem Nesting und Ganging
Einer der naheliegendsten Schritte ist es, weniger Substrat zu verwenden oder das vorhandene Substrat effizienter zu nutzen. Mithilfe von Automatisierungssoftware werden Nesting und Ganging einfacher und schneller. Das effizienteste Layout wird automatisch berechnet, sodass keine Person die optimale Anordnung manuell finden muss. Das steigert die Rentabilität, indem die Substratnutzung maximiert, Abfall minimiert und der Weiterverarbeitungsprozess optimiert wird. Heute stehen auch automatische Etikettierungen mit Barcodes oder QR-Codes zur Verfügung, um die Nachverfolgung und Sortierung der Druckaufträge nahtlos und effizient zu gestalten.
Da die meisten Druckdienstleister die allgemeinen Anforderungen ihrer Kunden erfüllen, kann die Nachhaltigkeit der Produktion ein entscheidender Wettbewerbsfaktor sein. Automatisierungssoftware unterstützt Druckunternehmen dabei, den Materialverbrauch zu senken, Tinte und Chemikalien einzusparen und dennoch die gewünschte Qualität zu erreichen. So werden sowohl die Produktionskosten, als auch der Energieverbrauch reduziert.
Jeder Auftrag und Betrieb ist unterschiedlich. Es gibt keine Standardlösung, die alle Herausforderungen eines Druckdienstleisters löst. Und genau hier kommen modulare Lösungen ins Spiel. Prüfen Sie Ihre bestehende Software, um herauszufinden, was Sie mit intelligenter Druckformerstellung erreichen können, oder informieren Sie sich über mögliche Upgrades.
Die Kraft von Mitarbeitern und Unternehmenskultur
Zunächst muss jeder Mitarbeiter in der Produktion den Zweck der eingesetzten Maßnahmen vollständig verstehen und die bereitgestellten Werkzeuge korrekt nutzen. Neben der Schulung ist es besonders wichtig, dass alle Beteiligten motiviert sind, den Schritt in Richtung CO2-neutraler Produktion zu gehen. Gesetzliche Vorgaben und Richtlinien schreiben bereits ein gewisses Maß an Nachhaltigkeit vor, beispielsweise Quoten für Treibhausgasemissionen oder die EPR (Erweiterte Herstellerverantwortung), wofür das Engagement des gesamten Teams erforderlich ist. Gute Ergebnisse können nur erzielt, geprüft und bestätigt werden, wenn alle im Unternehmen zuverlässig arbeiten und diese Vorgaben als verbindliche Regeln für den Produktionsalltag betrachten. Verantwortung und Kommunikation in diesen Bereichen müssen daher unbedingt klar und transparent sein.
Die Vorteile von Nachhaltigkeit
Zusätzlich zu den bereits erwähnten Anforderungen sollte eine nachhaltigere Produktion nicht als Belastung, sondern als Chance betrachtet werden. Für Druckereien ergeben sich daraus zahlreiche Vorteile:
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Minimierung von Produktionsabfällen durch intelligentes Nesting, Ganging und Job-Batching, automatisierte Dateiprüfungen zur Reduzierung von Fehlern und somit von Reproduktionen sowie die Optimierung des Tintenverbrauchs.
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Effizienterer Energieverbrauch dank optimierter Workflows, da Maschinenstillstand reduziert und unnötige Starts und Stops verhindert werden.
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Nachhaltige Entscheidungen auf Basis von Echtzeitdaten und Analysen zum Verbrauch von Tinte und Substraten sowie weiteren Nachhaltigkeitskennzahlen.
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Digitale Prozesse ersetzen die klassische gedruckte Auftragstasche und vermeiden physische Transporte von Korrekturabzügen.
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Kostenersparnis durch Abfallverfolgung und -sortierung, um Produktionsabfälle besser zu verwalten und zu recyceln. Häufige Fehler werden so identifiziert und können künftig vermieden werden.
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Marken-Image: Ein Unternehmen, das seine Nachhaltigkeitsversprechen mit messbaren Ergebnissen untermauern kann, stärkt das Vertrauen und verbessert den Ruf seiner Marke. Greenwashing sollte unbedingt vermieden werden, da Imageschäden schwerer wiegen können als man denkt.
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Umweltbewusste Kunden bleiben Anbietern treu, die echtes Engagement für Nachhaltigkeit zeigen.
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Compliance, Transparenz und Vertrauen sind nicht nur verkaufsfördernd: Wer sich frühzeitig und kontinuierlich an neue Vorschriften anpasst, spart auf lange Sicht Geld. Verifizierte Nachhaltigkeitsdaten können zudem bei Ausschreibungen oder in ESG-Berichten (Umwelt, Soziales, Unternehmensführung) verwendet werden, um die Einhaltung wachsender gesetzlicher Anforderungen nachzuweisen.
Hersteller sollten nicht nur ihre Produktionsprozesse, sondern auch ihre Betriebsstätten nachhaltiger gestalten und die Recyclingfähigkeit der von ihnen hergestellten Produkte am Ende ihres Lebenszyklus berücksichtigen. Auch das sind zentrale Aspekte echter Nachhaltigkeit.
Die Kraft von OneVision…
Die Vorteile unserer Automatisierungssoftware sind eindeutig:
Zum einen reduziert das Herausfiltern fehlerhafter Dateien vor dem Druck die Notwendigkeit für Neudrucke – und somit auch alle nachgelagerten Verarbeitungsschritte. Darüber hinaus helfen intelligente Funktionen wie Job-Batching, Nesting und Ganging, Material effizienter zu nutzen. Die OneVision-Software spart zudem Druckfarbe, ohne die notwendige Qualität zu beeinträchtigen.
Die Automatisierungssoftware optimiert jeden Schritt im Druckproduktionsprozess und macht ökologische Nachhaltigkeit nicht mehr zu einer manuellen, reaktiven Aufgabe, sondern zu einer integrierten, proaktiven Strategie. Sie verringert nicht nur den CO2-Fußabdruck direkt, sondern ermöglicht es Druckereien auch, ihren Umwelteinfluss zu messen, zu überwachen und auszugleichen – ein entscheidender Schritt auf dem Weg zur echten Klimaneutralität.
…im Alltag
Natürlich setzen wir selbst alles daran, Schritt für Schritt Nachhaltigkeit zu leben und nicht nur darüber zu schreiben. Erst kürzlich sind wir in ein modernes Bürogebäude umgezogen, das nach den neuesten Vorschriften zu Dämmung, Energieeffizienz und weiteren Standards gebaut wurde.
Obwohl unsere Strom- und Wärmeversorgung zu 100 % aus grüner Energie stammt, achten wir weiterhin auf Einsparpotenziale, beispielsweise durch energieeffiziente LED-Beleuchtung, Bewegungsmelder, wassersparende Sanitäranlagen und konsequente Mülltrennung.
Außerdem nehmen jedes Jahr viele unserer Mitarbeitenden am städtischen Fahrradwettbewerb teil. Wir ermutigen unser Team ganz bewusst dazu, beim Pendeln auf nachhaltigere Verkehrsmittel zu setzen.
Kleine Schritte führen zu großem Erfolg – nicht nur in der Produktion, sondern auch im Alltag.

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